Samstag, 7. November 2009

Eins, das kann ich jetzt schon sagen - in die Uro wird's mich nie verschlagen!

Nach einem verständnislosen Kommentar meiner Schwester (Zitat: "Das Bild hab ich nicht verstanden - warum hast du das gewählt?) nun die Erklärung: es gibt dieses Mal keinen Zusammenhang zwischen dem Titel und dem Bild =o) Habe dieses Bild selbst aufgenommen und es gefällt mir einfach so gut, dass ich euch daran teil haben lassen möchte =)
Wie erwartet riss mich auch die zweite Woche in der Urologie nicht vom Hocker. Zwei Vormittage verbrachte ich in der Zystoskopie. Dort wird Patienten/innen mit unterschiedlichsten urologischen Problemen mit einer Kamera in die Blase geschaut. Meistens relativ unspektakulär, wenn man einfach nur zuschaut und ca. 10 Zystoskopien pro Vormittag sieht. Interessant war allerdings eine alte Patientin mit Miktionsproblemen und Blut im Urin. Bei der Zystoskopie entdeckte die Ärztin, dass die Blase voll war mit seltsam aussehenden weißen Schleiern. Nach einem Blick in die Krankenakte erfuhren wir, dass die Patientin vor drei Wochen gestürzt war und sich eine Schambeinfraktur zugezogen hatte. Dabei musste sie sich anhand der Fraktur auch die Blase verletzt haben, die sich nun schwer entzündet hatte. Arme Frau. Sie wurde für eine Akut-OP angemeldet, um die Blase wieder zu flicken. Montag Nachmittag war dann ziemlich langweilig. Erst mal warteten eine Kommilitonin und ich eine Weile auf unseren Arzt, welchen wir den Nachmittag über begleiten sollten. Nach zehn Minuten fragten wir dann eine Schwester und die meinte: der erste Patient hat abgesagt, der nächste kommt erst in zwanzig Minuten. Ok. Also sind wir in die Kaffeeküche geschlendert und haben einen Kaffee geschlürft. Zwanzig Minuten später trafen wir dann auf den Arzt, erfuhren aber, dass der nächste Patient ein muslimischer Mann mit Erektionsproblemen sei und dieser kein weibliches Personal mit dabei haben wolle. Super. Also standen wir auch die nächste halbe Stunde blöd auf dem Gang rum, ohne irgendetwas zu sehen, geschweige denn zu tun. Später trafen wir dann noch drei Nieren-Tumor-Patienten, diese Gespräche waren sehr interessant. Dienstag hatte ich dann komplett frei *jippijaijäi*. Lernte sogar ein bisschen was zu Hause und spazierte nachmittags ne Weile durch die Stadt. So langsam kommt der Herbst auch in Göteborg an. Ein Regentag und ein einigermaßen-trocken-Tag wechseln sich regelmäßig ab. Muss mir unbedingt wasserdichte Schuhe besorgen. Habe auch schon einige Stunden damit verbracht, in der Stadt nach welchen zu suchen, war aber leider nicht erfolgreich.

Wie dem auch sei, am Donnerstag wurde der Urologiekurs dann endlich mit einem wahnsinnig langweiligen "temadag" abgeschlossen, mit "Seminaren" (eigentlich eher Frontalunterricht in der Kleingruppe) über "Komplikationen bei urologischen Tumorerkrankungen" und "erektile Dysfunktion". Naja, wer weiß, wann man das mal gebrauchen kann ;)


Am Donnerstag Abend waren Kathi, Matthias, Irena, Marcus, Cristina und ich auf einem Konzert von William Fitzsimmons. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich vor einer Woche noch nie etwas von diesem Musiker gehört hatte. Aber: der Abend war einfach super! War ein kleines Konzert, ich schätze nicht mal hundert Gäste, in einem kleinen Saal. William Flitzsimmons mit seiner Gitarre auf einer kleinen Bühne und wir saßen vielleicht vier Meter davon entfernt. Eine Musik, die fast ausschließlich von Sehnsucht, Leid Schmerz und Depression erzählt, aber wunderschön. Dazu das Äußere des Sängers, eine Mischung zwischen Talibananhänger, Obdachlosem und Hippie und dann dieser abgrundtief schwarze Humor voller Selbstironie ;) Auch wenn es euch genauso geht, dass ihr den Namen William Fitzsimmons noch nie gehört habt - falls ihr irgendwann die Gelegenheit haben solltet, auf eines seiner Konzerte zu gehen, dann macht das! Es lohnt sich! Hier ein paar Hörproben (live aber noch viiiel besser!):

http://www.youtube.com/watch?v=PPkYMctYuto&feature=fvw
http://www.youtube.com/watch?v=vCQNYr3nrYs
http://www.youtube.com/watch?v=Nj8VYSp8DUE

Mein Wochenende war bisher leider relativ unproduktiv. Aber Morgen werde ich versuchen, wieder ein bisschen fleißiger zu sein. Möchte ein wenig die Themen für nächste Woche vorbereiten, da ist nämlich Gefäß- und Endokrin-Chirurgie angesagt. Da gibt's auch wieder OP-Tage *jippijäi*.

Liebste Samstags-Grüße,

Lena =o]


1 Kommentare:

Mira hat gesagt…

schöne Musik

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