Dienstag, 22. September 2009

Zurück in Göteborg...


... und ich muss zugeben: ich bin ein wenig erschöpft. Schlecht schlafen ist auf Dauer doch anstrengend. Hat zwar vergangene Nacht besser geklappt, aber die Zeit war dann doch zu kurz, um das fast-garnicht-Schlafen der Nacht zuvor auszugleichen. Naja.
Nachdem ich heute Morgen überpünktlich bereit für den OP war und sicherheitshalber bei Pétur an die Tür klopfte, um festzustellen, ob er, wie am Tag zuvor, vielleicht wieder verschlafen hat, was sich auch bestätigte, stiefelte ich erst mal alleine ein Stockwerk höher in Richtung OP. Die OP-Schwester hatte am Vortag vorgeschlagen, wir sollten doch ein paar Minuten vor acht da sein. Es stellte sich aber mal wieder heraus, dass dies eigentlich nicht nötig gewesen wäre, denn es dauerte noch gut eine halbe Stunde, bis der Tag in den grünen Sälen begann. Wir einigten uns, dass ich in den 6-Mal-Leistenhernie-OP gehen würde und Pétur in den 4-Mal-Hernie-und-2-Mal-Varizen-Saal. Ich hoffte natürlich inständig, dass ich assistieren dürfte und fragte ganz motiviert, ob ich mich denn auch waschen solle - kassierte aber erst mal ein nein. Na toll. War ja ein frustrierender Start in den Tag. Aber naja dachte ich, was nicht ist, kann ja noch werden, bei sechs Hernien gibt's sicher noch die ein oder andere Möglichkeit. Pustekuchen. Der Chirurg, mit dem ich unterwegs war, zeigte kein großes Interesse daran, mir etwas zu zeigen oder zu erklären. Er zog es auch vor, möglichst effizient und schnell zu arbeiten und so operierte er zusammen mit der OP-Schwester einen Patienten nach dem anderen. Auch meine Bitte, langsam und deutlich mit mir zu sprechen, drang wohl offenbar nicht bis zu seinem Cortex durch. Ich verstand dann, dass das "ihr seid morgen herzlich willkommen bei uns", das wir am Vortag von der OP-Schwester zu hören bekommen haben, so gemeint war: "ihr seid willkommen, von der unsterilen Seite über die Abdeckung zu schauen - aber am besten nix fragen und nicht stören." Nachdem ich bei der zweiten OP zugeschaut hatte, traf ich dann Pétur und erfuhr, dass er die ganze Zeit assistieren dürfe. Also tauschten wir einfach und so durfte ich bei einer Varizen- (Krampfader)Entfernung und einer Leistenhernie assistieren. Dann war der Tag für mich halbwegs gerettet =) Wir tauschten dann wieder, damit Pétur nochmal assistieren kann, aber ich holte mir dann die benötigte Anwesenheits-Unterschrift und ging mich noch ein Stündchen aufs Ohr hauen. Denn noch bei ner weiteren LH-OP zuschauen war jetzt nicht sooo spannend, zumal ich ja in Deutschland bereits einige gesehen und auch bei mehreren assistiert habe.
Um 16:30 nahmen wir dann den Zug zurück nach Göteborg. Erschöpft zu Hause angekommen stellte ich dann auf meinem Weg zur Dusche fest, dass ich meine Duschsachen in Strömstad in der Dusche habe liegen lassen. Also stiefelte ich wieder los zum nächsten ICA-Supermarkt (der glücklicherweise bis um 23 Uhr geöffnet hat) und kaufte mir für insgesamt 5 Euro (!) ein neues Shampoo + Duschgel. Und das waren die billigsten, die ich finden konnte ;)
Morgen und übermorgen steht dann Handchirurgie an. Eigentlich sollte ich mir die Anatomie nochmal ein bisschen zu Gemüte führen, aber irgendwie bin ich total unmotiviert... mal schauen.
Fotos vom Krebsessen und von Strömstad findet ihr nun ebenfalls hier: http://picasaweb.google.com/lenschnpost
Einen schönen Abend euch!

1 Kommentare:

Mira hat gesagt…

Ui, da muss ich mir gleich mal die Fotos anschauen gehen *flitz*

Kommentar veröffentlichen